Die Region der Algarve
Die Algarve erstreckt sich vom Kap São Vicente im Westen bis zum Rio Guadiana im Osten über eine Strecke von 150KM.
Die abwechslungsreiche Küste zeigt sehr verschiedenartige Erscheinungsformen: im Osten zwischen Faro und der spanischen Grenze geschütze Lagunen mit Muschelbänken, Salzgewinnung und langen Sandstränden mit Pinienhainen. Die Portugiesen nennen diesen Teil Sotavento, die dem Wind abgekehrte Küste. Im Barlavento, die dem Wind zugekehrte Küste, findet man die typischen Algarvestrände, mit rotleuchtende Felsküste mit versteckten Badebuchten und steil abfallenden Klippen.
Der Name Algarve kommt aus dem Arabischen “El Garb” und bedeutet der Westen des Landes im Jenseits. Wie der Rest der südlichen iberischen Halbinsel trägt sie die unverkennbaren Zeichen der 500-jährigen Herrschaft der Mauren. Nicht nur in den arabischen Ortsnamen, durch das “Al” wie Albufeira oder Aljezur, sondern auch in seiner Architektur und in den Charakterzügen seiner Bewohner.
Die Algarve wurde bekannt im 15. Jahrhundert, als Prinz Heinrich der Seefahrer seine Schiffahrtschule in Sagres eröffnete. Er war es, der seine Kapitäne auf die monumentale Entdeckungsreisen schickte. Im Laufe eines einzigen Jahrhunderts entdeckte und erforschte Portugal nahezu zwei drittel der unerforschten Erdkugel.
Bis zum 15.Jahrhundert war die Algarve fast vollkommen isoliert von Europa – sogar isoliert von Portugal. Obwohl die Bemühungen Prinz Heinrichs zu einem gewissen Grade halfen diese Isolation zu brechen, blieb es trotzdem noch das “Land im Jenseits.
Abgeschnitten vom Norden durch die Caldeirão- bzw. Monchique-Gebirge und von Spanien durch den Fluss Guadiana, entwickelte es sich auf seine ganz eigene Art.Obwohl die Grenzen jetzt durchbrochen sind, behält die Algarve diesen ausgeprägten Charakter.
ALBUFEIRA
Die Römer, die in Albufeira waren, nannten es Baltum und errichteten einen Burg. Später kamen die Westgoten und im 8. Jahrhundert die Araber die den Namen in Al-Buhera (berg am Meer) änderten. Von den Christen wurde es 1189 zurückerobert, jedoch nach zwei Jahren wieder verloren. Die Ritter des Ordens Santiago nahmen Mitte des 13. Jahrhunderts während der Regierungszeit von König Dom Afonso von dem Ort Besitz. Der Verlust mit Marokko führte fast zum Zusammenbruch.
Das jahrhundertalte Fischerdorf bekam den Stadtbrief 1504. Im Jahre 1573 besuchte König D.Sebastião den Ort mit der mächtigen Burg, die bestückt war mit Artellerie zur Verteidigung gegen maurische, französische und englische Seeräuber. Das Erdbeben von 1755 legte die Stadt fast völlig in Trümmer. 1833 wurde sie dann von den Truppen Dom Miguels unter Führung des berühmten “Remexido” nach einer harten Belagerung niedergebrannt. Seine Weltoffenheit, seine pittoreske Form und die schönen Strände werden Heute sehr geschätzt.
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ALMANCIL/ SÃO LOURENÇO
Direct an der EN125, bei der Ortschaft Almancil, liegt die schönste Kachelkirche der Algarve, die Kirche São Lourenço. Die Azulejos im Inneren gehören zu den beeindruckendsten Beispielen dieser Fayencekunst. Neben der Kirche befindet sich das Centro Cultural, ein Kulturzentrum. Anlaufstelle für alle die Malerei, Musik, Dichtung, Bildhauerei interessiert sind.
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CARVOEIRO
Das kleine malerische Fischerdorf ist in den letzten Jahren erheblich ausgebaut worden.
Als Ausflugsziel wird Carvoeiro wegen seiner Fels-und Grottenszenerie bei Algar Seco und dem Vale do Carvalho viel besucht.
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CASTRO MARIM
Als Knotenpunkt der römischen Strassen war Castro Marim in der arabischen Zeit ein bedeutendes Zentrum. Nach der christlichen Rückeroberung gehörte es zu dem damiligen Königreich Algarve und erhielt den Stadtbrief im Jahr 1277. Um mehr bewohner anzuziehen, wurden der Stadt verschiedene Privilegien zugesprochen – Schutzbrief für Flüchtlinge – und in der Regierungszeit von D. Dinis wurde dort der Sitz des Christusritterordens eingerichtet (1319) und die Befestigungen wurden erneuert. Der Orden wurde 1334 nach Tomar verlegt. Im 17. Jahrhundert wurden die Befestigungen erweitert und die Festung São Sebastião errichtet. Seine wirtschaftliche und strategische Bedeutung verlor Castro Marim nach dem Erdbeben von 1755 und aufgrund der Erbauung der Stadt Vila Real Santo Antonio Ende des 18. Jahrhunderts.
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FARO
Vorgeschichtlich ein Fischerdorf, später Handelsniederlassung der Phönizier und Griechen. Prunkvoll zur Zeit der Römer, die es unter dem Namen Ossonoba in einen bedeutender Hafen und ein Verwaltungszentrum verwandelten. Mit der Eroberung durch die Mauren im Jahre 714 wurde Faro Sitz eines Fürstentums (1031), das von Ben Said Ben Harum gegründet wurde, und erfuhr eine weitere, bis heute bestehende Namensänderung in Faro. Es blieb im 15. und 16. Jahrhundert an as Königshaus gebunden. Der Ort wuchs, wurde 1540 zur Stadt erhoben und erhielt im Jahr 1577 den Bischofssitz, der früher in Silves war. Seit 1756 ist Faro Hauptstadt der Algarve. Faro blühte im Laufe der Jahre auf und ist heute eine moderne und lebendige Stadt.
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LAGOS
Der Ursprung von Lagos geht in die Frühgeschichte zurück. Es war ein bedeutender Handelsplatz der Phönizier, Griechen und Karthager. Das früher römische “Lacobriga” erhielt in der Zeit der arabischen Besetzung im 8.Jahrhundert den Namen Zawaia und wurde mir neuen Festungsmauern umgeben.
Die Zurückeroberung erfolgte durch den König Afonso III. Im 15. Jahrhundert war Lagos en bedeutender Hafen, aufs engste verbunden mit Heinrich dem Seefahrer, der dort wohnte. Die Karavellen stachen von der Bucht aus in See und brachten bei der Rückkehr Kunde und reiche Schätze von der Küste Afrikas: Gold, Elfenbein und Sklaven. Dom Sebastião brach im Jahr 1578 von hier aus z dem unglücklichen Unternehmen von Alcacer-Quibir auf. Vor der weiten Bucht spielten sich grosse Seeschlachten ab. Lagos war die Hauptstadt der Algarve von 1576 bis 1756, und wurde bei dem Erdbeben von 1755 zum grössten Teil zerstört. Heute ist diese Stadt ein bedeutendes Tourismuszentrum.
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LOULÉ
Über die Gründung von Loulé ist wenig bekannt. Der Name Loulé hat einen römischen Ursprung und hat vermutlich “louro est” gelautet mit der Bedeutung, dass hier viel Lorbeer wuchs. Loulé ist seit 1988 Kreisstadt mit einem grossen Umfeld und eine wichtige Handelsstadt, die sich durch das Kunsthandwerk (Kupfer, Korb- und Lederarbeiten) einen Namen gemacht hat. Gleich neben der Markthalle (gebaut im neu-maurischen Stil) entstand im 13. Jahrhundert eine Pfarrkirche, die im 18.Jahrhundert mit aussergewöhnlichen Kachelarbeiten ausgeschmückt wurde.
Loulé ist auch bekannt für den Karneval, der hier seit etwa 100 Jahren sehr ausgelassen gefeiert wird.
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MONCHIQUE
Das Monchique-Gebirge entstand im gleichen Zeitraum und durch die gleichen Einflüsse (Verschiebung der Erdplatten), wie z.B. die Alpen, bei dem aus tiefsten Schichten eine Art Senitgestein hervorgerückt wurde, das mit Schiefer durchsetz ist. Dieses Gebirge trennt die Algarve vom übrigen Portugal und halt gleichzeitig die Regenbogen und die kalten Nordwinde ab. Die höchste Erhebung dieses Gebirgszuges bildet der Foia mit 902m und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die gesamte Westküste der Algarve.
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OLHÃO
Der Name dieser Stadt ist arabischen Ursprungs, “Al-Hain” (Wasserquelle) und wurde im Laufe der Zeit schliesslich zu“Olhão. Fünf Jahrhunderte maurische Herrschaft (8-13 Jahrhundert) haben Spuren hinterlassen. Die Häuser sind kubische weisse Würfel .Die meisten haben eine Açoteia, die typische Dachterrasse. Die Gassen sind eng verschachtelt, oft mit versteckten Innenhöfen. Im Jahre 1808 überquerten siebzehn mutige Fischer in einem kleinen Boot den Atlantik ohne irgendwelche Seekarten, um dem König D.João VI. , der in Rio de Janeiro seinen Hof hatte, die frohe Botschaft zu überbringen, dass napoleonische Truppen aus seinem Reich vertrieben wurden. Aus anerkennung wurde Olhão zur Stadt erhoben und bekm den Namen „Olhão da Restauração).
Olhão hat heute ca. 40.700 Einwohner was ungefähr 10% der Algarve-Einwohner ausmacht. Die Bevölkerung lebt vom Fischfang, arbeitet in den wenigen Fischfabriken, einige wenige leben von der Landwirtschaft. Viele Fischer bearbeiten die Muschelbänke in der Ria Formosa, wo die berühmten Herzmuscheln gezüchtet werden.
1998 wurden die typischen Markthallen von Olhão renoviert (erbaut 1915).
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PORTIMÃO
Portimão war wegen seines Hafens Handelsplatz der Phönizier, Griechen und Karthager. Seine geschichtliche Bedeutung gewann es durch die Römer, die Ihr den Namen “Portus Hanibali” oder “Portus Magnus” gaben . Zur Zeit der arabischen Besetzung war es ein kleiner Fischerort. Im Jahr 1250 wurde Portimão von den Rittern des Ordens Santigo zurückerobert, und im Jahr 1453 zur Stadt erhoben. Angriffsziel maurischer Seeräuber und englischer, holländischer und spanischer Streitkräfte (16. und 17. Jahrhundert), wurde die Festung São João (Ferragudo) und die Befestigung Santa Catarina (Praia da Rocha) zum Schutz des Hafens und des Ordens errichtet. Das Erdbeben von 1755 zerstörte Teil des Ortes und vernichtete die Spuren sener Vergangenheit. Im 19. Jahrhundert begann der Ort mit der Errichtung der Fischkonservenindustrie aufzublühen. 1924 wurde Portimão zur Stadt erhoben. Heute ist ein bedeutendes Industrie und Handelszentrum in Verbindung mit der Fischerei und dem Tourismus.
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SILVES
Die ehemalige maurische Hauptstadt der Algarve kann auf eine grosse Vergangenheit zurückblicken. Von den Phöniziern und Römer besiedelt, erlebte die Stadt ihre Blütezeit während der maurischen Besatzung vom 7. bis zum 12. Jahrhundert. Damals soll Silves bedeutender und reicher als Lissabon gewesen sein. Der Flusshafen Silves war einst grosser Verladeplatz von Zitronen, Orangen und Kork. Noch heute werden die Orangen aus Silves besonders geschätzt.
Nach der Eroberung durch Dom Sancho I. (1189), der die Stadt brandschatze,began der Niedergang Silves. Nach zwei Jahren konnten die Mauren die Stadt wieder zurückgewinnen und erst 1242 wurde endgültig von den Portugiesen zurückerobert. Die Versandung des Aradeflusses hatte zur Folge, dass Silves im Laufe der Jahre die Hafenfunktion verlor. Das grosse Erdbeben von 1755 richtete abermals grosse Schäden an.
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TAVIRA
Tavira gehört zu den ältesten Ortschaften der Algarve. Die Gründung wird den Turdulern (2000 v.Chr.) oder den Griechen (400 v. Chr.) zugeschrieben.Die Römer waren ebenfalls in diesem Gebiet. Dann wurde sie arabische Stadt, erobert von D.Paio Correia am 11. Juni 1242 als Rache für das verräterische Massaker der Mauren an sieben christlichen Rittern. Der Stadtbrief wurde 1266 ausgestellt. Die Karavellen von D.João I, die Ceuta erobert hatten, legten 1415 in Tavira an. 1520 als Stadt anerkannt.Typisch für die Altstadt Taviras sind quadratisch geformte Ziegeldächer, die sogenannten “Telhados de Tesouro” (Schatzdächer oder Vier-Wasser-Dächer).
Knapp 2Km von Tavira entfernt, ist SANTA LUZIA ein typisches Fischerdorf, mit reizvollen Booten und traditioneller Ausrüstung für den Fang von Titenfischen (Kraken-Tonkrüge).
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VILA REAL DE SANTO ANTÓNIO
Die Stadt ist der Grenzort zwischen Portugal und Spanien. Es wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts gegründet. Da es eine verhältnismässige neue Stadt ist (Wiederaufbau nach dem Erdbeben 1755) ist es der einzige Ort an der Algarve, in der die Strassen schachbrettförmig angelegt sind.
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